Das Projekt "Pepi Prantl"

Vor etwa 20 Jahren wurde der Komponist und Dirigent Thomas Hennig bei einem Aufenthalt in Joinville (Santa Catarina, Brasilien) auf die Werke des Komponisten Pepi Prantl aufmerksam gemacht. An diesem Tag mag die lange holprige Reise begonnen haben, deren vorläufiger – sichtbarer Höhepunkt – diese Webseite ist. Denn mit zahlreichen Erzählungen und dem ursprünglichen Libretto der ersten und einzigen deutsch-brasilianischen Oper YARA von Otto Adolf Nohel in der Hand, machte sich Thomas Hennig in Österreich intensiv auf die Suche nach dem in Joinville stets "Maestro Pepi Prantl" gerufenen Komponisten und seiner Musik.

Noch im Jahr 2003 besuchte er die in Vorarlberg lebende Familie des Sohnes Wolfram Prantl, welche den künstlerischen Nachlass von "Pepi" bereits über Jahrzehnte gesichert und verwaltet hatte. Dass Pepi Prantl in Santa Catarina (Brasilien) noch immer bekannt und bedeutend ist, wussten diese bis dahin gar nicht. Gemeinsam durchforsteten sie also den umfangreichen musikalische Nachlass. Und es kostete Thomas Hennig ganze drei Jahre, bis er aus den handschriftlichen Notierungen und Notizen der YARA einen digitalen Klavierauszug, wie auch eine ausführbare Partitur der YARA zusammenstellen konnte. Damit kehrte er nach Brasilien zurück. Und beinahe hätte er dann auch die Oper YARA in Santa Catarina 2007/2008 neuerlich zur Aufführung gebracht. Doch dann konnte kurzfristig die Finanzierung und damit eine professionelle Durchführung nicht mehr sichergestellt werden.

In Österreich kamen mittlerweile bei mehreren Liederabenden, Kompositionen von Pepi Prantl zur Aufführung. Interpretiert von Aletha Prantl (Ehefrau des Sohnes Wolfram Prantl). Und auch bei Aufführungen eines gemischten Chores unter der Leitung von Vera Prantl-Stock (Enkelin von Pepi Prantl).

Fast zeitgleich hat in Brasilien das Duo Fávero & Bernardes mehrere im "Arquivo Histórico Joinville" handschriftlich hinterlegte Kompositionen von Pepi vertont – im Rahmen eines Projektes zum Erhalt für Joinville bzw. Santa Catarina bedeutender Musik. Daraus ging auch eine TV-Dokumentation hervor, welche heute noch auf YouTube (mit dieser Webseite verlinkt) zu finden ist.

Vor nicht allzu langer Zeit nun wurde die Familie Prantl und Thomas Hennig vom Musikwissenschaftler Marcos Holler von der Universität Santa Catarina kontaktiert. Bald entwickelte sich ein reger und konstruktiver Austausch, der schließlich in einem Arbeitstreffen am 23. April 2022 in München resultierte. Die Reise hat erst begonnen...